SV Anadolu Limburg – FSG Bad Camberg/Dombach 5:4 (4:0)
Die Heimelf kam besser in die Partie und führte nach zwölf Minuten bereits mit 2:0. Während Anadolu die beiden Chancen nutzte, ließen die Badestädter in der Anfangsphase zwei gute Möglichkeiten verstreichen, später noch eine durch Sebastian Urban (33.). Allerdings gaben die Hausherren bis zum Wechsel klar den Ton an. Von der Spieleröffnung (Dreierkette) wurde das Leder vom Zentrum über mehrere Stationen in die gefährliche Zone durchkombiniert. Dabei bespielte Anadolu die gesamte Bereite des Platzes und setzte immer wieder mit langen Bällen ihre Außenstürmer punktgenau in Szene. Die ballsicheren Angriffe waren wie an einer Schnur gezogen und stellten somit die FSG-Abwehr vor Probleme. Dennoch wurden in der Folge keine ganz klaren Chancen kreiert. So fielen das vermeidbare 3:0 und 4:0 jeweils zu einem Zeitpunkt, nachdem die Badestädter immer besser Zugriff auf das Match bekamen, ohne jedoch daraus eigenen Nutzen ziehen zu können. Mit spielerischen Mitteln war den technisch versierten, leichtfüßigen Gastgebern ohnehin nicht beizukommen. Als kurz vor dem Halbzeitpfiff das 0:4 aus dem Nichts hingenommen werden musste, schien das Rennen zu Gunsten der Platzmannschaft endgültig gelaufen zu sein.
Doch weit gefehlt! Nach der Pause kamen die Besucher wie verwandelt aus der Kabine. Über den Kampf kam die Tim-Zengeler-Truppe nun immer stärker auf, konnte sich besser in Szene setzen. Nach Zuspiel von Kapitän Eric Bierod sandte der eingewechselte Vasyl Stasiuk zum 1:4 ein (56.). Dieser Treffer war wie ein Weckruf. Kurz darauf war Adrian Lenhart „durch“, wurde aber im letzten Augenblick an der Torauslinie nur wenige Schritte vor dem Gehäuse ausgebremst. Besser machten es der emsige Fabian Stannarius und nur 100 Sekunden später Eric Bierod, der mit einem „Lupfer“ den SV-Torwart Arif Temel überlistete. Man schrieb die 65. Minute. Und es kam noch dicker: Philipp Gering nutzte eine Verwirrung aus und erzielte nur drei Minuten danach den zwischenzeitlichen 4:4-Gleichstand (68.). Keine Frage, die SVler waren konsterniert, konnten jedoch dank Cihat Konak wieder in Front ziehen (70.). Aber die Gäste blieben dran, schnupperten Morgenluft. Ein Freistoß von Fabian Stannarius verfehlte sein Ziel nur knapp (74.). Die Hausherren, die nach 45 Minuten auf dem Kunstrasen in Oberweyer schon wie der sichere Sieger aussahen, machten auf einmal leichtfertige Stockfehler, kamen so wiederholt in Schwierigkeiten.
Denn in der Endphase einer verrückten, torreichen Begegnung warfen die Kneippstädter alles nach vorne, selbst Jens Munsch wechselte noch in die Offensive. Nicht nur der erneute Ausgleich lag in der Luft. Mehrfach erstarb bei den mitgereisten Fans und den Aktiven der Torschrei auf den Lippen, doch die FSG-Angreifer bekamen den Ball selbst im Fünfmeterraum nicht mehr über die Linie, weil oft ein Abwehrbein diesen abblockte.
Die Einheimischen gelangten im Schlussakkord nur noch sporadisch in die Gästehälfte und waren deshalb froh, dass der Schiedsrichter das fünfminütige Nachsitzen beendete. Apropos Referee, der nach einer soliden Leistung in Abschnitt eins im zweiten Durchgang die FSG „gefühlt“ benachteiligte, dabei blieb auch bei einem klaren Foul im16er die Pfeife stumm.
SV Anadolu Limburg: Temel, Bungi, Yorulmaz, Mabiala, Katik, Konak, Akbulut, Filipov, Kesmen, Beddiar, Celik (Karatas, Erdogan. Alickovic)
FSG Bad Camberg/Dombach: Borsch, Jannik Wehrmann, Bierod, Munsch, T. Grzesista, Stannarius, F. Graßmann, Lenhart, Urban, Herzog, M. Scherf (Stasiuk, P. Gering, Witte)
Tore: 1:0 Hyusein Filipov (5.), 2:0 Christopher Mabiala (12.), 3:0 Christopher Mabiala (25.), 4:0 Cihat Konak (45.), 4:1 Vasyl Stasiuk (56.), 4:2 Fabian Stannarius (63.), 4:3 Eric Bierod (65.), 4:4 Philipp Gering (68.), 5:4 Cihat Konak (70.).
Schiedsrichter: Lukas Meyer (SG Ehringshausen) - Zuschauer: 35.