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Fußball: Enge Spiele und knappe Ergebnisse in den Derbys

Die Erwartungen der ersten Mannschaft des SVC für das Spiel beim Nachbarn waren, mit lediglich einem Spieler aus der Stammformation in der Viererkette und dadurch notwendigen Umstellungen auch im Mittelfeld, sicherlich nicht übertrieben hoch und auch tabellenstandsbedingt war man eher in der Aussenseiterrolle. Aber ein Derby ist nun mal ein Derby und so entwickelte sich über 90 Minuten eine kampfbetonte Begegnung, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Der knappe Erfolg des Gastgebers geht vor allem  aufgrund der dominanten 1. Halbzeit sicherlich in Ordnung, auch wenn es in der deutlich offeneren zweiten Halbzeit die eine oder andere knifflige Szene gab, in der ein Kippen des Spiels durchaus möglich gewesen wäre. Und hier ist der Gastgeber, was die Schiedsrichterentscheidungen in diesen Szenen angeht, sicher deutlich besser weggekommen als der SVC.

Die erste Halbzeit ging dabei eindeutig an den SV Erbach, wobei zu Beginn erst einmal die neuformierte SVC-Abwehr selbst für die besten Möglichkeiten des Gastgebers sorgte. Aber Jakob Krones im SVC-Tor lenkte erst einen Freistoß an die Latte und war dann im 1-gegen-1 nicht zu bezwingen. Und während der SVC sich im ersten Durchgang in der Offensive überhaupt nicht durchsetzen konnte und lediglich einen Distanzschuss von Carlo Schott zu verzeichnen hatte, erhöhte der SV Erbach den Druck, erspielte sich auch selbst gute Tormöglichkeiten, und ging folgerichtig auch kurz vor der Halbzeitpause in Führung.

Der Zeitpunkt der Führung so kurz vor der Halbzeit ließ zusammen mit den sommerlichen Temperaturen nichts Gutes für den SVC in der zweiten Hälfte befürchten, aber es kam erst einmal ganz anders. Vom Gastgeber war zunächst nichts zu sehen, das Spiel verlagerte sich verstärkt in seine Hälfte, der SVC kam durch einen Kopfball von Christoph Jung nach einem Eckball zum Ausgleich und als Hamdi Kqiku von der Torauslinie den Ball an Jan Huppertsberg vorbeispielte und Max Herzog im Fünfmeterraum gleich von zwei Abwehrspielern abgeräumt wurde, waren sicherlich nicht nur die SVC-Anhänger über den ausbleibenden Elfmeterpfiff überrascht.

Mit der ersten Tormöglichkeit nach der Pause überhaupt ging der SV Erbach aber wieder in Führung, wobei der zweifellos beeindruckende Slalomlauf an der Ausslinie entlang in den Strafraum aber so natürlich nie passieren darf. Die nächste knifflige Szene dann kurz darauf, als ein glücklicher SVE-Spieler trotz zweimaligen Nachtretens von Hinten in die Beine, dass der Schiedsrichter offensichtlich auch so bemerkt hatte (beim ersten Mal zeigte er Vorteil an, beim zweiten Mal pfiff er), lediglich mit Gelb davonkam. Spielstandsbedingt gab es jetzt mehr Platz für die Offensive des Gastgebers, was auch zu der einen oder anderen sehr guten Kontermöglichkeit genutzt wurde, aber auch Yakub Salah Mohamed stand plötzlich frei vor Jan Huppertsberg, brachte den Ball aber nicht an ihm vorbei. Die Entscheidung dann aber nicht "durch ein Gestochere im 16er" (?) sondern durch ein klares Abseitstor. Jakob Krones wehrte den Distanzschuss von der Strafraumgrenze großartig zur Seite ab und der dort stehende SV-Spieler war bei seinem Nachschuss mehr als deutlich im Abseits und das bereits zum Zeitpunkt des ersten Schusses (also eindeutig keine neue Spielsituation!). Dementsprechend war der von Tim Bohanek verwandelte Handelfmeter in der Schlussminute leider nur noch Ergebniskosmetik. Und ob der Schiedsrichter dieses Handspiel im Strafraum auch beim Stande von 1:2 gepfiffen hätte, wird man nie erfahren.

Fazit: In einem Derby zu verlieren macht nie Spass, aber angesichts der Ausgangslage und auch des Spielverlaufs kann und sollte man zwar enttäuscht sein, aber gibt es keinen Grund den Kopf hängen zu lassen. Man hat alles gegeben und hatte auch seine Möglichkeiten, aber es hat nicht gereicht. Jetzt gilt es, sich zu Beginn der 4. englischen Woche (von 5 hintereinander), auf die tabellenstandsbedingt wichtigen Spiele zu konzentrieren. Und das beginnt gleich am Donnerstag in Linter.


Was das Spiel der beiden zweiten Mannschaften angeht, so ist dem Spielbericht des SVE nichts hinzuzufügen: Ein insgesamt schlechtes Spiel, nach dem beide Teams mit dem Unentschieden zufrieden sein können.

Beim Ausgleich des SVC aber tatsächlich von einem zweifelhaften Elfmeter zu sprechen hat schon was, wenn der letzte Abwehrspieler sieht, dass er für den durchbrechenden SVC-Stürmer zu langsam ist, sich überhaupt nicht mehr um den Ball kümmert sondern stattdessen den Gegenspieler von der Seite - eben nicht nur wegdrückt - sondern mit Anlauf wegrammt. Das erinnert dann doch an andere Sportarten mit einem anderen Regelwerk.

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