SG Weinbachtal II - SVC I 0:4 (0:0)
In einem über die gesamten 90 Minuten hektischen und zerfahrenen Spiel mit vielen Unterbrechungen, garniert mit körperlichen Auseinandersetzungen, Rudelbildungen und verbalen Entgleisungen, kam der SVC erst in den letzten 30 Minuten zu einem hochverdienten, wenn auch etwas zu deutlichen Sieg. Und vielleicht wäre es besser gewesen, wenn der Schiedsrichter nach einer halben Stunde die beiden Spieler, die warum auch immer weitab vom Spielgeschehen eine - vorsichtig formuliert - intensive körperliche Auseinandersetzung hatten, einfach mit rot vom Platz gestellt hätte, anstatt gelb zu zeigen. Dieses eindeutige Signal hätte unter Umständen bei beiden Mannschaften seine Wirkung gehabt und sich vielleicht positiv auf den verbleibenden Spielverlauf ausgewirkt. Und das der bereits an dieser Aktion beteiligte SG-Spieler direkt nach dem vorentscheidenden 0:2 mit 30 Meter Anlauf vom Anstoßpunkt Jagd auf einen SVC-Spieler machen konnte und sich nach dem folgerichtigen Platzverweis bis zum Spielende demonstrativ vor dem Kabineneingang aufbaute, hätte damit auch vermieden werden können.
Fußball gespielt wurde dann auch noch ab und an und hier zeigte sich vor allem in der 1. Halbzeit, dass der SVC sich zu sehr auf das kampfbetonte und zweikampforientierte Spiel des Gastgebers einließ und so seine besseren spielerischen Möglichkeiten überhaupt nicht zur Geltung kommen konnten, auch weil das Passspiel nach vorne häufig zu unpräzise und insgesamt zu wenig Bewegung im Spiel war. Als Ergebnis gab es lediglich den einen oder anderen Distanzschuss zu sehen und eine ganze Reihe von ungenutzten Freistößen in aussichtsreicher Position vor dem Strafraum. Auf der Gegenseite gab es zumindest mal einen Schuss auf das Tor. Und das sollte bis zum Spielende auch die einzige Tormöglichkeit bleiben.
Als es kurz nach Wiederbeginn gleich die nächste Unterbrechung mit Diskussion gab, musste man schon um die Hoffnung auf eine wenigstens etwas ansehnlichere 2. Halbzeit fürchten, aber danach erhöhte der SVC den Druck, kombinierte jetzt flüssiger und schneller nach vorne und die ersten Tormöglichkeiten stellten sich ein. Joscha Wehrmann traf nach schönen Zuspiel in den Strafraum den Tormann und Rouven Thies verfehlte per Kopf nur knapp. Und nachdem ein Schuss von Rouven Thies im Strafraum abgeblockt wurde, nahm Carlo Schott den Abpraller auf und erzielte mit einem tollen Direktschuss zentral aus 20 Meter die 1:0-Führung. Während dieses Tor auf SVC-Seite so etwas wie ein "Brustlöser" war, machte sich beim Gastgeber neben dem demotivierenden Rückstand vielleicht auch so langsam der Kräfteverschleiß des aufwendigen Spiels bemerkbar. Und nachdem sowohl David Blasquez als auch Joscha Wehrmann noch knapp gescheitert waren, setzte sich Carlo Schott gegen seinen Gegenspieler im Strafraum durch und traf zum 2:0 flach ins linke Eck. Danach war dann wieder eine längere Unterbrechung angesagt (siehe oben), bevor in den Schlussminuten erneut Carlo Schott mit schönem Solo und Hamdi Kqiku nach Missverständnis in der Abwehr des Gastgebers den Endstand erzielten.
Fazit: Das beste an dem Spiel war für den SVC zweifellos das Ergebnis, ansonsten gab es bis auf die Phase Mitte der 2. Halbzeit fußballerisch nur wenig Sehenswertes. Neben einem insgesamt eher unansehnlichen und durch die vielen Unterbrechungen und sich daran häufig anschließenden Rudelbildungen zerfahrenen Spiels wurde auf beiden Seiten vor allem viel zu viel geredet, diskutiert und sich meist gegenseitg irgendeiner Verfehlung beschuldigt. Ob nun zu recht oder zu unrecht und wer irgendwann womit angefangen hat bzw. meinte sich revanchieren zu müssen, war bei dieser Häufung nicht mehr aufzulösen und damit auch schon fast egal. Wie die SG Weinbachtal mit diesem Verhalten umgeht, ist ihre Sache, aber im SVC sollte dies innerhalb der Mannschaft und dem Trainerstab schon noch ein Thema sein.