TUS Linter - SV Bad Camberg 2:0 (1:0)
Der SVC hatte von Beginn an deutlich mehr Spielanteile, wobei der Gastgeber in den ersten 25 Minuten ebenfalls immer mal wieder vor das SVC-Tor kam und eine seiner beiden Tormöglichkeiten zur Führung nutzte, als ein Distanzschuss an den Pfosten ging und der Nachschuss über die Linie gedrückt wurde. Danach ging es bis zum Spielende endgültig nur noch in eine Richtung und bis auf die eine oder andere spielstandsbedingte gute Kontermöglichkeit in der Nachspielzeit, verlebte Tobias Kaiser im SVC-Tor eigentlich einen ruhigen Donnerstagabend. Auf der anderen Seite wurde der TUS-Torhüter nicht nur hinten zum besten Mann sondern gab gleichzeitig vorne auch noch den Spielgestalter mit gefühlten 50 Abschlägen in die Spitze.
Dagegen wurden beim SVC zeitweise gute Tormöglichkeiten im Minutentakt herausgespielt. Hamdi Kqiku traf gleich zweimal den Pfosten und scheiterte ebenso am TUS-Torhüter wie Eridon Kqiku. Und auch aus den Standards heraus ergaben sich mehrere freie Kopfballmöglichkeiten, die aber alle nicht ihr Ziel fanden. Bezeichnend für ein solches Spiel dann auch das 0:2. Bei einem seiner seltenen Ausflüge in den SVC-Strafraum traf der Gastgeber durch einen Pressschlag, der unhaltbar für Tobias Kaiser hinter ihm ins Netz fiel.
Fazit: Über verdient/unverdient bzw. glücklich/unglücklich sollte man sich - wie übrigens bei fast jedem Spiel - keine Gedanken machen. Der Gastgeber hat zwei Tore erzielt, der SVC keines - fertig. Glückwunsch an den TUS Linter.
Solche Spiele hat es schon immer gegeben und wird es auch immer wieder geben. In der Anfangs- und Findungsphase einer Saison und gegen einen - bei allem Respekt - nun wirklich nicht übermächtigen Gegner ist das aber nun mal auch bitter. Aber das wirft die Mannschaft nicht um und der nächste Anlauf wird am Sonntag in Bad Camberg gemacht. Die Abwehr stand insgesamt sicher, Tormöglichkeiten wurden reichlich herausgespielt und mit etwas mehr Entschlossenheit bei der Chancenverwertung und Präzision beim letzten Pass, insbesondere was die Hereingaben nach immer wieder schönem Flügelspiel angeht, wird sich auch der Erfolg einstellen.
BTW: Interessanterweise scheint es bei dem einen oder anderen TUS-Spieler und auch einigen einheimischen Zuschauern nicht bekannt zu sein, was man bekommt, wenn Georg Horz als Spielleiter benannt ist: Konsequentes Durchgreifen, klare Ansagen warum gepfiffen wurde und warum nicht, Beobachtung nicht nur des Spielgeschehens rund um den Ball sondern auch was sich sonst noch so auf dem Platz und drumherum tut. Und was er bekanntermaßen überhaupt nicht leiden kann: Zeit schinden und Meckern. Und so hatte er trotz der einen oder anderen Diskussion und sich ab und an anschließender gelber Karte dieses ausgesprochen faire Spiel - sicherlich auch sein Verdienst - wie gewohnt souverän im Griff.